Urbane Subzentren statt Verkehrsbehinderung
Die FDP Leipzig begrüßt die Verkehrsberuhigung von Wohnquartieren mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und neue urbane Orte zu schaffen. Gleichzeitig sehen wir erhebliche Defizite bei dem aktuellen Superblocks-Modellversuch nördlich der Eisenbahnstraße. So war die Einbindung der Anwohner, Gewerbetreibenden und Gastronomen ungenügend und es fehlt bis heute eine überzeugende Vision davon, wie der Ort zukünftig gestaltet werden soll.
Für eine erfolgreiche Gestaltung urbaner Räume hin zu größerer Aufenthaltsqualität braucht es nach unserer Auffassung ein Konzept, das in Zusammenarbeit mit lokalen Händlern und vorhandener Gastronomie vor Ort zu erarbeiten ist. Wir stellen folgende Bedingungen an eine Verkehrsberuhigung:
- Es braucht ein klares Konzept zur Umlenkung der Verkehrsströme ohne unrealistische Annahmen über einen Rückgang des Verkehrsaufkommens. Die Verkehrsberuhigung in Wohngebieten sollte bestenfalls durch eine Verbesserung des Verkehrsflusses auf den Hauptverkehrswegen flankiert werden. Auch für den Wegfall von Parkplätzen braucht es Alternativkonzepte.
- Die Stadt steht in der Verantwortung, frühzeitig die Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gewerbetreibende im Umfeld in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Dabei gilt es, insbesondere Kritiker sowie Gewerbe und Gastronomie zu Mitwirkenden zu machen. Denn eine erfolgreiche Neugestaltung lässt sich nur mit diesen Akteuren erreichen, nicht gegen sie.
- Wer hohe Aufenthaltsqualität möchte, darf diese nicht durch die Auswahl derMöblierung künstlich senken, bspw. durch Sitzgelegenheiten, die eine Unterhaltung und einen Aufenthalt in der Gruppe erschweren. Der neu gewonnene Ort soll gerade Aufenthalt fördern und Begegnung ermöglichen. Wo dies möglich ist, möchten wir den gewonnenen Raum der Außengastronomie öffnen.