Viefeld: Leipzigs Digitalpakt diskriminiert Schulen

Fördermittel müssen da ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden

“Der neue Digitalpakt für Leipzigs Schulen ist absurd”, kritisiert Marcus Viefeld im Rahmen der Diskussionsrunde “Leipzigs Zukunft: eine digitale Stadt?” die jüngsten Digitalisierungspläne aus dem Leipziger Rathaus. Denn Mittel aus diesem Pakt – insgesamt immerhin 27 Millionen Euro –  gibt es nur für Schulen, die dafür bis Juni ein fertiges medienpädagogisches Konzept vorlegen.

“Die Schulen, die jetzt schon aufgrund bestehender Konzepte eine Grundausstattung mit digitaler Technik besitzen, bekommen also wieder Fördergelder.” Für den OBM-Kandidaten der FDP diskriminiert diese Vergabepraxis Schulen, die kein fertiges Konzept aus der Schublade ziehen können: “Die gehen nämlich wieder leer aus.” Viefeld, der als freiberuflicher Webentwickler arbeitet, führt dies auf das Kapazitätsproblem vieler Schulen zurück: “Lehrer, die zum Ende des Schuljahres mit Abschlussprüfungen und Zeugnissen ohnehin genug um die Ohren haben, sollen nun auch noch Konzepte schreiben, um digitale Tafeln, WLAN, Tablets oder Software zu erhalten.” Hilfe von der Stadt sei dabei nicht zu erwarten, da das medienpädagogische Zentrum im Jugendamt keine Kapazitäten habe, was der derzeitige Oberbürgermeister Burkhard Jung bestätigt habe.

Daher fordert Viefeld, die Förderung nicht davon abhängig zu machen, ob eine Schule schon ein medienpädagogisches Konzept hat. “Im Gegenteil: Wenn es dort keine eigene Kompetenz gibt, muss man diesen Schulen erst recht helfen.

Ansonsten geht die Schere bei der digitalen Ausstattung der Schulen noch weiter auseinander.